Vielleicht habe ich schon mal erwähnt, das ich beruflich viel mit Solaris zu tun habe? Nein? Na, macht nichts. Solaris hat im professionellen Umfeld einen guten Ruf. Nicht zu unrecht, wie ich finde. Beispielsweise ist das Filesystem ZFS sehr fortschrittlich, es hat viele features, die Linux Dateisystemen noch fehlt. ZFS selbst kann man nur mit Klimmzügen ala fuse unter Linux verwenden, nimmt es nicht Wunder, das Open Solaris mit seinem ZFS seine treue Fan Gemeinde hat. Durch die Unruhen, die seinerzeit durch den Kauf von sun durch Oracle losbrachen, wurde es stiller um Open Solaris. Nun das heißt nich, es gebe es nicht mehr. Gerade gestern bin ich über OpenIndiana gefallen und habe mir die Live Desktop Version Build 151a7 von http://openindiana.org geladen und auf einen USB Stick mit usb Header kopiert. Die Anleitung dazu ist auf der Homepage verlinkt, der Äbersicht halber hier der korrekte dd Aufruf.

cat 1G.header oi-dev-151a7-live-x86.usb |dd  bs=1024k of=/dev/sdc

OpenIndiana ist ein OpenSolaris mit einem Kernel von der Non-Profit Firma Illumos. Die Screenshots stammen vom ersten Ausprobieren auf meinem Lenovo T500. Was ich schon sehr erstaunlich finde, das so gut wie jede Hardwarekomponente ohne Probleme erkannt worden ist.Sogar die essentiellen Fn Tasten für Bildschirmhelligkeit und Leselampe gehen sofort. Ich habe jetzt nicht probiert, ob sogar suspend to Disk und to Ram gehen würde, ich denke, das ist auch unerheblich. Noch ist der vom Oktober 12 stammende Build nicht als Stable gekennzeichnet, macht aber einen sehr guten Eindruck. Zum Beispiel gefällt, dass das abgebildete Gerätetreiber Dienstprogramm eine komplette Hilfebeschreibung hat, also nicht nur leere Texthülsen mit allgemeinem Blabla.

Ich werde versuchen herauszubekommen, wie aktiv die Entwicklung ist, denn das erklärte Ziel von OpenIndiana ist die stable Version "Production ready" zu machen. Mit Security updates usw. Ich spiele mit dem Gedanken unseren Rootserver auf OpenIndiana umzustellen.

Da ein neuer Rootserver demnächst eh geplant ist, käme es auf den Versuch an.

Haben die Zockertownleser bereits Erfahrungen mit OpenSolaris Derivaten?




14 Kommentare

Linear

  • gewalt-achim  

    also ich seh für solaris ehrlich gesagt heutzutage nur noch im industriellen umfeld use cases. das zoning is schon sexy, kann man sagen was man will. aber das is halt echt keine distro die man jetzt besonders performant oder aktuell nennen kann. ist glaube das ist auch gar nicht deren anspruch. d.h. haste ne dicke kiste und willst da 10 unix-server raufpacken, dann guck dir diese distro an, andernfalls wirste andere finden, die dir mehr helfen.

    • bed  

      Es wär ja auch nur aus Liebhaberei. Mein Debian Server hat uns ja auch noch nie in Stich gelassen.

  • Anaximander  

    Ich selber hatte vor einigen Jahren mal mit Sun Solaris 10 gespielt als man sich die DVD kostenlos zuschicken lassen konnte. Zum wechseln hat es mich damals nicht verleitet.

    Derzeit bin ich privat mit Linux, genauer Arch Linux, zufrieden und auf der Arbeit läuft auf "meinem" Server Debian auch ohne Probleme. Sehe also derzeit keinen Grund Solaris zu testen/nutzen.

    • bed  

      Für die Verwendung als rootserver spricht die Exklusivität, oder besser Seltenheit, damit die geringere Target Gefahr von Rootkit u.ä. Auch bei den "normalen" Invasoren, die über php Lücken o.ä. reinkommen, ist die Wahrscheinlichkeit, das sie scheitern sicherlich hoch, weil Linux erwartet wird. Dagegen spricht IMHO nur die geringe Verbreitung, was natürlich damit zusammenhängt. Wie schon geschrieben, ich wäre bereit es zu versuchen, wenn die Stable und damit Security updates wirklich in greifbare Nähe sind

  • blub  

    zum Thema ZFS nur mit Fuse: http://zfsonlinux.org/ ist nativ und gibts jetzt schon ne Weile ...

    • bed  

      Oh, danke für den tipp! Werde ich mir definitiv angucken.

  • labiculum  

    Wenn du sowieso beruflich mit Solaris vertraut bist, könnte dir OpenIndiana gefallen. Ich hatte es von der ersten Version bis Mitte letzten Jahres im Einsatz (davor OpenSolaris). Aber seit ZFS on Linux zuverlässig unter Mint/Debian/Arch läuft, habe ich umgestellt. Für mich persönlich ist Linux das bessere System und Solaris (zum Teil auch FreeBSD) empfand ich selbst nach einigen Jahren Parallelbetrieb immer noch als zu anders in der Handhabung und weniger universell einsetzbar.

    Was OI für mich weiterhin auszeichnet ist der Gnome2-Desktop mit der schon in OS vorhandenen Integration der ZFS-Snapshots in Nautilus. Beim Thema Entwicklung ist man leider schon seit zwei Jahren dabei, das System Version stabil zu kriegen. Das hat auch mit der weitreichenden Umstellung auf Illumos zu tun, das zusammen mit Nexenta und anderen entwickelt wird, aber insgesamt erfährt man aus den einzelnen Projekten viel zu wenig.

    Als großer Fan von ZFS sehe ich es auch mit Bedauern, dass OI & Co. mit den feature flags mittlerweile ihre eigene ZFS-Version bauen, sodass es neben Oracle ZFS und der von FreeBSD und ZFS on Linux entwickelten Version nun eine dritte Variante gibt, wobei sie alle nicht oder nur eingeschränkt zueinander kompatibel sind.

    • bed  

      Tja, der native ZFS Port ist an mir vorbei gegangen. Da bin ich offenbar doch arg im Wissensdefizit. Danke. Ich werde einfach mal locker dran bleiben. Mal sehen was die Kollegen so sagen. Ein paar Nerds sind ja dabei ;-)

    • querdenker  

      Es gibt keine neuere Version von ZFS als v.28! Nicht bei FreeBSD nicht bei OpenIndiana oder bei zfsonlinux! Alle Versionen sind kompatibel.

      Gerade haben die Jung's von FreeBSD mit den Jungs von Nexenta wieder ein Feature zusammen entwickelt (Trim).

      Äbrigens basieren Openindiana, Schillix, Nexenta alle auf dem gleichen Kern "illumos".

      Leider gibt es nicht wirklich viel Software für diese Systeme und so ziehe ich persönlich FreeBSD allen anderen ZFS Systemen vor.

  • nean  

    fürchterlich dieses solaris. dieses steinzeit, zwanghafte biärkompatibel sein mit system V aus den 80gern, mit jedem weiteren release noch mehr buggigere OS,... sorry aber ein guter tipp wäre : frühzeitig auf x86 und rhel wechseln. solltet ihr noch spark ala v240er haben, vieeel spass ;-( solaris ist defakto tot am x86 markt.

    • bed  

      Danke für den gut begründeten Kommentar. Bezüglich x86 stimme ich zu. Ich liebe Exoten

  • bed  

    Epilog: Nachdem ich auf eine Reserveplatte eine Installation durchgeführt habe und davon bootete kommt es bei jedem bootversuch zum Kaltstart. Und zwar auch mit ins Gerät eingebaute Platte. Also nix für Produktion. Ausflug beendet.

    • Gea  
      • Solaris und Abkömmlinge sind sehr stabil, laufen aber nicht auf jeder Hardware und sind speziell im Storage Bereich gut verbreitet.

      • Stable verfügbar: Kommerziell:

      • Oracle Solaris 11
      • NexentaStor

      OpenSource und stable (Illumos Basis) - OmniOS (Storage), auch als freie vorkonfigurierte appliance auf USB (siehe mein "napp-it to go") - SmartOS (Cloud, KVM)

      • OpenIndiana ist dev-Status. Ob es je eine stable geben wird ist ist ungewiss. Für Produktion ist eher Solaris 11, NexentaStor oder OmniOS geeignet.

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