Ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich eine einfache (temporäre) Backupmöglichkeit meines Soft-RAID 1 machen kann.
Eigentlich ganz einfach.
Eine zusätzliche Platte gleicher Größe an das System anschliessen und exakt genau so partitionieren, wie die vorhandenen.
Dann mit mdadm -a /dev/md0 /dev/sdc1 die Platten dem Raid hinzufügen. (Beispielsweise, natürlich muß man das für alle vorhandenen Raid Partitionen machen)
Eine Kontrolle ist mit mdadm --detail /dev/md0 möglich. Das neue Laufwerk taucht nun als hotspare Laufwerk auf.
Der nächste Befehl deklariert eins der im Verbund aktiven Laufwerke als fehlerhaft.
mdadm -f /dev/md0 /dev/sda1 Jetzt wird automatisch das Hotspare Laufwerk gesynct. mit cat /proc/mdstat oder mdadm --detail /dev/md0 kann man den Fortschritt verfolgen. Nun kann man mdadm -r /dev/md0 /dev/sda1 das "defekte" Laufwerk kurzzeitig aus dem Verbund lösen. Da es nicht wirklich defekt ist, kann man es sogleich wieder mit mdadm -a /dev/md0 /dev/sda1 dem Raid Verbund wieder hinzufügen. Nun kann man das gleiche Spiel mit der Backup platte machen: mdadm -f /dev/md0 /dev/sdc1
Sie wird nun durch mdadm -r /dev/md0 /dev/sdc1 dem Verbund entzogen und kann wieder ab abgezogen werden.
Der Nachteil dieser Methode ist der administrative Aufwand, bei dem man etwas sorgfältig sein muss. Die Zeitdauer ist in etwa gleich der doppelten Resynczeit. Allerdings funktioniert das fast ohne die Maschine zu belasten.Und täglich wird man soetwas nicht machen wollen.
Der Vorteil ist allerdings, das man die Daten jetzt transportabel zur Verfügung hat. Und das Ganze ohne Backupsoftware und Lanbelastung.Ausserdem eignet sich dieses Verfahren prima, um eine neue Platte auf Funktion zu testen, schliesslich wird sie einige Stunden intensiv benutzt.
Man könnte natürlich auch die Hotspare Platte einfach im Rechner lassen, aber ich halte das für eine nicht so gute Idee, da bei der Lebensdauer einer Festplatte auch die POH also Power On Hours eine Rolle spielt.
Warum das alles?
Nun, der Vorteil eines tragbaren Backups ist der schnellere Zugriff darauf.
Ich schnappe mir einfach die externe Platte und kann unsere Urlaubsfilme und Filme mit zu Bekannten nehmen. Da die alle Linux haben (hallo Jesusi, dich krieg ich noch) ist es auch dann kein Problem, wenn ich den Laptop nicht mit dabei habe.
Aber Achtung: Man kann die als "spare" markierte Platte nicht an einem fremden Rechner hängen und mounten, weil man das Raid nicht gestartet bekommt, obwohl ja eigentlich ein gültiges raid1, wenn auch degraded, drauf ist. Jedenfalls habe ich das bis jetzt nicht hinbekommen. Man muß also eine der momentan eingebundenen Platten verwenden, offensichtlich braucht mdadm beim einbinden die Sicherheit, das es sich um einen teil eines gültigen Raids handelt. Das macht natürlich auch Sinn, denn normalerweise ist ein "spare" Laufwerk halt noch gar nicht aktiv gewesen und enthält nichts...
Der Unterschied zwischen den Samsung und den WD-Plattenist minimal:
fileserver:/home/server# hdparm -tT /dev/md1
/dev/md1:
Timing cached reads: 940 MB in 2.01 seconds = 468.78 MB/sec
Timing buffered disk reads: 314 MB in 3.01 seconds = 104.49 MB/sec
fileserver:/home/server# dd if=/dev/zero of=/tmp/test.img count=2500 bs=40000
2500+0 Datensätze ein
2500+0 Datensätze aus
100000000 Bytes (100 MB) kopiert, 0,854656 s, 117 MB/s
# Test auf WD Platten im Raid1
debian:/home/server# hdparm -tT /dev/md1
/dev/md1:
Timing cached reads: 974 MB in 2.00 seconds = 486.45 MB/sec
Timing buffered disk reads: 258 MB in 3.00 seconds = 85.93 MB/sec
Der Unterschied zwischen einem verschlüsselten und einem unverschlüsselten System:
Schreibgeschwindigkeit unverschlüsselt
debian:/home/server# sync
debian:/home/server# dd if=/dev/zero of=/tmp/test.img count=100000 bs=10000
100000+0 Datensätze ein
100000+0 Datensätze aus
1000000000 Bytes (1,0 GB) kopiert, 14,9438 s, 66,9 MB/s
Schreibgeschwindigkeit verschlüsselt
debian:/home/server# dd if=/dev/zero of=/opt/test.img count=100000 bs=10000
100000+0 Datensätze ein
100000+0 Datensätze aus
1000000000 Bytes (1,0 GB) kopiert, 63,0522 s, 15,9 MB/s
Mein Fazit: für den Hausgebrauch ist die Atom(TM)CPU 230 @ 1.60GHz durchaus ausreichend, wenn man nichtdauernd Riesendateien kopieren muss. die 16MB sind ja nur die hälfte einer USB2.0 Verbindung. Jeder muß selber wissen, ob ihm das reicht...
Ps: Das ist der 1000te veröffentlichte Beitrag
RAID ist kein BACKUP!!! RAID ist kein BACKUP!!! RAID ist kein BACKUP!!! RAID ist kein BACKUP!!! RAID ist kein BACKUP!!!
Bitte daran denken
Du hast ne scheiss email adresse
YMMD!
Danke schön, dabei ist es erst kurz vor 1 Uhr
Na, ist doch wahr. So'ne emailadresse sollte gleich zum Ban führen
GW zum Tausendsten
Nette Spielerei, ich habe mal mit gmirror etwas ähnliches gemacht und will das demnächst mit ZFS versuchshalber nachbasteln.
Aber mal vorsichtig gefragt: Wäre es nicht administrativ weniger aufwändig, einfach eine Platte (USB oder eSATA) an die Kiste zu stöpseln und rsync anzuwerfen? Netzwerk-Traffic fällt so auch keiner an, und beim Backup wärst Du vom verwendeten Dateisystem (und dm-crypt) unabhängig.
Na klar, hast recht. Der Artikel entstand, als ich von Samsung Platten auf die WD Green power wechselte. Durch die plötzliche Verfügbarkeit von 4 Platten habe ich halt mal ein wenig rumgespielt.
Grad mal noch eine andere Frage: Gibt es einen bestimmten Grund, dass Dein Blog Favatare vor Pavataren und Gravataren priorisiert?
Im Plugin habe ich die Reihenfolge pavatar->gravatar->favatar-> mybloglog->monsterid->standard. vielleicht ist pavatar gerade mit dem hund raus?
Habe mal das plugin in der Reihenfolge nach oben geschoben..vielleicht gehts jetzt?
Äbrigens kann man das ganze auch etwas einfacher machen... Mit der grow Option von mdadm kann man auch mehr als 2 Festplatten in einem Raid1 betreiben, dann muss man nicht eine der Platten auf fail setzen.
Aha! Vielleicht brauche ich das mal, wenn die Platten nicht mehr ausreichen....