Ich konnte mit etwas Glück ein Toshiba Portégé 2000 äusserst günstig günstig erwerben. An dieser Stelle noch einen warmen Händedruck an Sebastian, der dies durch seine Fairnes erst ermöglicht hat . Das Teil ist flach wie eine dicke Scheibe Brot, wiegt fast nix und sieht einfach nur schnieke aus. Bestückt ist es mit einem 750er Intel Prozessor, 20 Gig 1.8" Platte und 512 MB RAM.
Selbstredend kein Laufwerk irgendwelcher Art da drinnen. Per USB-CDRom booten und Debian installieren war meine erste Idee, aber mein antikes externes CDRom war in dieser Hinsicht störrisch.
Nun habe ich mich erfolgreich mit dem Netz-boot mit Tftp beschäftigt und auch ziemlich schnell hinbekommen. Auf der Intel-PC Seite hat sich der PXE Bootstrap durchgesetzt. Das ist eine erweiterte oder abgewandelte Form des tftp Protokolls, so will ich das mal leienhaft ausdrücken, genauer weiß ich das momentan nicht. Um Erfolg zu haben, muss man einen dhcp Server aufsetzen, der auf dem selben Rechner wie der tftp Server sein muss (stimmt evtl. gar nicht, aber es ist einfacher).
Ich habe auf meinem Sidux (debian unstable) System folgende Varianten eingesetzt.
tftpd-hpa 0.43-1
syslinux 3.31-1 (Darin befindet sich der pxe bootloader) Altenataiv das beim netboot.tar.gz liegende pxelinux.0
dhcp3-server 3.0.4-12
netboot.tar.gz der Etch RC1
Auf meinem Router läuft auch ein dhcp server, den habe ich nicht angefasst, sondern auf dem Sidux Rechner einfach einen nur für diesen Zweck installiert. Habe mir gedacht, versuchen kannste es ja mal. Versuch macht kluch
Der dhcp Server ist so konfiguriert:
CODE:
cat /etc/dhcp3/dhcpd.conf
allow booting;
allow bootp;
subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 {
range 192.168.1.200 192.168.1.232;
option broadcast-address 192.168.1.255;
option routers 192.168.1.1;
option domain-name-servers 192.168.1.1;
filename "/pxelinux.0";
}
# next-server ist der Rechner auf dem der tftp server läuft
#
host pxe_client {
# Die MAC Adresse des zu installierenden Rechners
hardware ethernet 00:00:39:30:D3:F1;
next-server 192.168.1.168;
filename "pxelinux.0";}
Den mit dem Paket syslinux installierten Bootloader pxelinux mit
cp /usr/lib/syslinux/pxelinux.0/ /var/lib/tftpboot in das tftpboot Verzeichnis kopieren.
das netboot.tar.gz in /var/lib/tftpboot auspacken.
CODE:
cat /etc/default/tftpd-hpa
#Defaults for tftpd-hpa
RUN_DAEMON="yes";
OPTIONS="-l -s /var/lib/tftpboot -vvvv";
# das -vvv macht den Server etwas geschwätziger
# wenn etwas nicht funktioniert das /var/log/syslog ansehen
(wird noch ergänzt)
Teil2 der Story.
Nach ca. 2,5 Stunden war Debian Etch (mit tasksel als Desktop ausgewählt) installiert.
Weil die Fn-Tasten nicht funktionieren wollten und toshset immer was von nicht unterstützten Toshiba ACPI im Kernel faselte, habe ich mich am portege aufgerafft und einen Kernel gebacken. Das war allerdings gar nicht notwendig, weil nämlich nur das Modul toshiba_acpi nicht geladen war, aber das ist eine andere Geschichte, Details folgen noch. Ich verwende nun fnfx zur Ansteuerung der Fn Tasten und bin zufrieden.
Da komme ich zum Punkt. Wie lange dauert eine Kernelkompilierung auf einem 750er Laptop mit grosszüger Abwählung allerlei unnützen Support modulen, hhm? 3-4 Stunden? Mag sein, aber hier dauerte es 24 Stunden. Ja richtig, vierundwanzig Stunden. Am folgenden Tag machte ich mich auf Ursachenforschung. Ich habe einen nicht mehr funktionierenden CPU-Lüfter ausgemacht und völlig blödsinnige Einstellungen im Bios korrigiert. Dort stand nämlich die CPU auf Volle Pulle. Was macht eine P-III CPU, wenns ihr zu warm ums Herz wird? Richtig, sie wird laaaangsam. Der Suse Powersave Daemon meinte, er hätte ca. 23 Mhz Takt ausgerechnet. Stimmt auffallend, so fühlte sich das System auch an. Das war auch der Grund, warum dieses Schmuckstück in die Versteigerung geriet...
Ich habe die Geschwindigkeit übrigens mit einem dd gemessen.
Nachher:
CODE:
time dd if=/proc/kcore of=/dev/null
2080760+0 Datensätze ein
2080760+0 Datensätze aus
1065349120 Bytes (1,1 GB) kopiert, 8,70281 Sekunden, 122 MB/s
real 0m8.714s
user 0m1.752s
sys 0m6.868s
Vorher lag die Kopierdauer bei 88 Sekunden, als etwa 10% CPU Leistung.
Die Temperatur war übrigens konstant bei 48 Grad Celsius
Jetzt, nach den Änderungen im Bios und freipusten des Lüfters, ist selbst unter Höchstlast die CPU nicht langsamer. Die CPU Temperatur klettert auf max 65 Grad aber Lüfter läuft mit etwas zittrigem Geräusch und kühlt die CPU innerhalb weniger Sekunden nach Lastende auf unter 50 Grad. Dann ist er wieder aus. Im normalen Betrieb, als jetzt zum Beispiel beim Tippen dieses Beitrages, Software updates einspielen, (waren gerade 28 Updates ) ist die Temperatur auf unter 50 Grad. Momentan nur 44. Tja, ich würde sagen, Schwein gehabt Braucht jemand ein Tablet TC1000 mit prellenden "g" ?
Ich hat schon immer interessiert wie man Systeme per PXE installiert (am besten unattended) Aber in dem Fall hätte ich, wohl doch von einem USB Stick gebootet.
Ich aucch, habe es dann aber vergessen Man(n) wird alt